Was sich wirklich auf Stewart Island zutrug…

14.12.2017

Unsere Super-constellation

Eine Expedition nach Stewart Island steht an! Wir wollen einmal ins Niemandsland und uns wieder in die Zivilisation schlagen.

Der Weg in die Zivilisation

Ein kleiner Flieger fliegt nach einer Sonderanfrage zu einem abgelegenen Strand. Da kommt die Gepäckbegrenzung mit 15kg ins Spiel: Für Jens, der seinen Rucksack viel zu groß gekauft hat, kein Problem. Aber da ich für 4 Tage und 2 Personen Haferflocken und Spaghetti zu tragen habe, muss ich mit der Fluggesellschaft noch ein paar charmante Worte wechseln. Am Ende kann meine Fracht im Gepäckraum trotz Übergewicht verstaut werden. Der Pilot lupft an meinem ungefähr 3/4 Zentner schweren Rucksack ordentlich.

Travel-Light: Manchmal trägt Jens auch gar keinen Rucksack

In den Flieger eingestiegen gehen jedoch meine Probleme erst richtig los: Der kleine Jens klagt über seine fehlenden Ohrstöpsel, weil die 2 Motoren so laut werden würden. Als die Propeller los schlagen, übertönen sie seine Klagerufe und für 20min ist die Freiheit grenzenlos. Die Strandlandung ist eine Erfahrung wert und als der Flieger wieder abhebt ist man ausgesetzt und die eigentliche Tour beginnt. Am ersten Tag bekomme ich es zu spüren was es ausmacht 10kg mehr als sein Partner zu schleppen. Bei einer Flussquerung geht Jens voran und schafft es leicht über den Strom. Doch unter meiner Last bricht der unterspülte Vorsprung und versenkt mich um Haaresbreite nur bis knapp unters Handy. Ein paar Kilo Wasser mehr in der Jeans und den Schuhen können mich aber nicht aufhalten.

Am Yukon wird ordentlich eingeheizt, um zu trocknen

An der Hütte angekommen heize ich den Ofen an, um unsere Klamotten und Schuhe zu trocknen. Die Spaghetti koche ich auf dem Ofen und serviere sie mit bester Soße. Am nächsten Tag nachdem wir durch ein Unwetter vom Gipfel des Berges vorzeitig vertrieben wurden, läuft es sich schon besser, da etwas Nahrung im Rucksack fehlt. Da der Weg mooriger und sumpfiger wird, versenkt es sogar Jens, der sonst über den weichen Boden beinahe schwebte einmal. Um die Gewichtsdifferenz aufrechtzuerhalten trage ich ab sofort das gesamte Kochgeschirr damit ich Jens nicht komplett abhänge. Das muss sein damit er nach ca. der Hälfte der Tour noch Wasser von meiner Flasche trinken kann, da er selbst weniger mitnimmt um Gewicht zu sparen.

Noch bietet der Fels nicht allzu weit vom Gipfel entfernt genügend Schutz

Er gibt aber sein Bestes um mir möglichst viele Haferflocken abzunehmen und spachtelt 400g davon am Mittag weg. Mein Frühstück fällt am nächsten Morgen kleiner aus als üblich.

Jens, der scheinbar festgeklemmt ist

Da Jens mittlerweile unterfordert ist beim wandern ohne Last, beginnt er Bilder von sich zu schießen, die ihn in scheinbarer Anstrengung oder besonders unwegsamen Gelände zeigen. (Das Füllvolumen seines Rucksacks erreicht er durch Heliumballons.)

Spezial Sicherung Jens‘ Rucksack, damit dieser nicht abhebt

Die letzte Nacht unserer Tour in der Great Walk Hütte öffnet mir die Augen und zeigt mir, dass Jens doch krasser als die meisten Anderen in der Hütte ist. Der Ranger ist bisher jedoch unangefochtener Krassheitsmeister.