Waihi Beach

16.10.2017

Reisen ist Urlaub, könnte man meinen. Das ist es ganz und gar nicht, wie wir schnell feststellen durften.
Nach einer Woche gefüllt mit Hitchhiking, Wandern und Erkundung des hohen Nordens Neuseelands, gönnen wir uns mal ein Päuschen: Surfkurs am traumhaften Strand von Waihi Beach.

Angeblich schönster Strand Neuseelands

Schnell wurde im günstigeren der beiden Campingplätze (trotzdem sehr teuer!) eingecheckt und am nächsten Morgen die Surfschule ausfindig gemacht. Ein kleiner Anhänger neben einer Fahne aber weit und breit kein Lehrer zu sehen. Nach einer guten Weile des Wartens und Bräunens in den für die Mentoren aufgestellten Strandstühlen kommt endlich Aidan angefahren. Ein gut beleibter, braun gebrannter Mann ende 30, der sich nicht scheut auch für die kürzesten Strecken in seinen „Truck“ zu springen.
Es wird sympathisch begrüßt, in Neoprens geschlüpft und Boards geschnappt. Noch kurz ein paar technische Sicherheitshinweise über Wellengang und Strömungen mit einer Muschel in den Sand gezeichnet, dann geht es auch schon in die Wellen. Diese fallen leider nicht so üppig aus wie sonst (bis zu vier Meter), sind aber für Anfänger optimal.

Lektion 1: Das Wellencatchen

Timing, Timing, Timing, das ist die Schwierigkeit beim Surfen. Denn ist die Welle einmal optimal erwischt, geht es gleich ordentlich ab.

Huiiiiiii…

Schön smooth das Gewicht aus der Hüfte verlagen, dann klappts.

Nach erfolgreichem Surftag gibt es ein Glas regionalem Rotwein in Aidans Haus „Hotel California“ zusammen mit seiner verrückten Familie.

Ruf mich an bedeutet hier: Ich bin der größte Checker oder so

Am zweiten Tag des Kurses ist es einfach nur kalt. Für einen von uns gibt es zu Beginn einen kurzärmeligen Taucheranzug. Dennoch geht es für einige Stunden surfen. Aidans heiliges Brett, dürfen wir auch testen. Ein 1959er Jahrgang und ca. 2000NZ$ schweres Teil. Das „wie eine Dampflok“ im Wasser liegt. Die Formulierung trifft: Es fährt einfach grade aus und ist sehr schwerfällig. Hat aber damit seinen ganz eigenen Charm und macht auch optisch mehr her, als unsere Beginner-Boards.

Auf in die Pause.

In der Mittagspause folgen wir Aidans rat und gehen zum indischen Takeaway an der Ecke. Wir kaufen jedoch nur je eine Portion Pommes zu unserem Cheeseburger nicht Zwei wie empfohlen. Und das ist auch richtig so, denn die Portionen können sich sehen lassen.

Surfen macht hungrig…
… sehr hungrig.

An dieser Stelle eine Anmerkung zu Aidans abwechslungsreichen Ernährung anzubringen: Es gibt wohl kaum jemanden der so viele Variationen mit Pommes aus einem indischen Takeaway kennt wie Aidan. Mal mit Käse und Tortilladip überbacken ein ander mal im Sandwich serviert und viel skurriles. Aber wenn man seit 20 Jahren Surfcoach ist und sich scheinbar nur von diesen Pommes ernährt, kommt schon ein ganzes Kochbuch zusammen.

Aidan (vorne) und Hotel California (hinten)

Am dritten Tag ist es wieder angenehm warm und das nutzen wir kräftig aus. Es wird gesurft was die Bretter halten und wir fahren etwas größere Wellen entlang und sehen dabei in unseren Anzügen atemberaubend aus. Es gibt auch wieder ein zwei neue Boards, die man ausprobieren darf und Jens findet seine große Liebe.

Ein Traumpaar!

Später an diesem Abend gibt es auf der letzten größeren Welle noch ein High-Five mit einem Holländer (während dem Surfen). Die Wellen des Ozean legen sich kurz danach und es wird Zeit fürs Abendessen. Zu Mittag gabs natürlich Pommes vom Inder.
Neben dem coolen Surfkurs gab es auch wilde Tiere im Meer zu sehen. Ein riesiger Rochen (ca. 50cm Durchmesser) der immer vor uns wegschwimmt, wenn wir näher kommen und eine faustgroße Krabbe, die sich vor den Möwen retten will.