02.01.2018
Es ist 06:00 Uhr: Der Wecker klingelt. Müde stehen wir auf und gehen um 07:00 Uhr los um ein Plätzchen zwischen der Harbour Bridge und der Oper zu ergattern. Der Platz ist noch frei, jedoch sind vornehmlich Plätze auf den vorderen Stufen schon besetzt. Wir sitzen auf einer Mauer. Jetzt hat man wieder alle Zeit der Welt. Wir richten uns für die nächsten 15 Stunden gemütlich ein. Aber schon bald brechen die Wolken auf und wir trotzen den Wassemassen dank der Zwei Regenschirme, die Gabriel (unser amerikanischer Freund aus dem Hostel) bei einem nahe gelegenen Restaurant bekam. Doch kaum ist der Regen überstanden, kommt die nächste Hürde. Wir müssen die Mauer aus Sicherheitstechnischen Gründen verlassen. Wir folgen den Anweisungen der netten Security und gehen in einen anderen kleinen Bereich. Kurz darauf wird dieser dann für VIPs geschlossen und wir müssen wieder gehen.
Nun wird der Endplatz endlich erreicht. Auf einer Treppenstufe leicht erhöht, wollen wir über die anderen Köpfe emporragen und eine gute Sicht haben. Das dies wohl ein begehrter Plan ist, bekommen wir nach einigen Stunden zu spüren, als sich die Ersten so zwischen uns in die Reihen quetschen, das es kaum mehr möglich ist die kleine Erhöhung zu passieren. Der Platz vor uns ist jedoch noch relativ leer. Es spielen sich inhumane Szenen ab, bei denen sich 3 Chinesinnnen direkt in den noch vorhanden Gang setzen ohne sich auch nur 1mm zu bewegen, wenn jemand den Weg passieren möchte.
So liegt es nicht nur an Gabriel, der dafür sorgte, dass sich unsere Community der „9Uhr Mauersitzer“ kannte, sondern auch am Durchgang den wir bieten, dass wir bald sehr bekannt sind und sogar Pommes von Leuten geschenkt bekommen, die unsere Schleuse passieren.
Nach 2 Kunstflugeinlagen, einer Schiffsparade und dem Familien Feuerwerk um 21:00 Uhr geht es dann 13 Minuten rund. Ein gigantisches Feuerwerk wird gezündet. In Intervallen, bei denen viel Pyrotechnik abraucht, dauert es nicht lange und die Harbour Bridge oder Oper versinken im Pyrodunst. Zum Abschluss gibt es einen riesen „Wasserfall“ von der Harbour Bridge aus Feuer.
Auf dem Fußweg zurück wird einem bewusst, wie unbegreiflich viele Menschen sich wohl in die Stadt gequetscht haben mussten. Die Straßen sind gedrängt voll und wenn man einen Blick zu einer weiteren Querstrasse erhaschen kann, sieht man Menschen bis zum Horizont. In jede Richtung. Überall.