Neuer Tag – neue Wanderung

04.11.2017

4.30 Uhr: Der Wecker klingelt. Wir verschlafen! Eine Stunde später erwachen wir tiptop ausgeruht und gönnen uns ein Eier-Würstchen-Kraftfrühstück (wie fast jeden Morgen). Um punkt Sieben sind wir auf dem Track. Unser Ziel: Der Pouakai Circuit, eine Zwei- bis Dreitages Rundwanderung am Mount Taranaki (25km, 1800 Höhenmeter). Wir wollen sie natürlich am Stück reißen! Zu erst geht es eine gute Stunde über Treppen, Stock und Stein steil den Vulkan hinauf.

Nach ca. 600 Höhenmeter (da merkt man schon den 20kg Rucksack) beginnt die Panoramawanderung. Zur Linken der Berg und zur Rechten eine super Aussicht!

Die Aussicht auf die bevorstehende Gratwanderung

Die Holly Hut erreichen wir um 12 Uhr pünktlich zum Mittagessen. Weiter geht es hinunter in eine sumpfige Ebene und auf der anderen Seite wieder hinauf auf die kleine Bergkette.

Die verschneite Spitze des Vulkans versteckt sich die meiste Zeit in Wolken

Obwohl wir deutlich an Höhe gewinnen, wird der Pfad immer matschiger und wir beginnen, der Boden ist Lava zu spielen.

Akrobatisch wird versucht dem Schlamm zu entkommen

Durch die vielen Höhenmeter, welche wir machen, wird es langsam aber sicher immer anstrengender. Man merkt, dass wir in den vorherigentagen nicht gerade wenig gelaufen sind. Und durstig macht das Ganze!

Der „Lifestraw“ unser neuer Wasserfilter

Nachdem wir unsere neuste Errungenschaft ordentlich getestet haben, geht es weiter. Und wie soll es auch anders sein: Natürlich steil hinauf.

Ist das die Himmelsleiter?

Endlich ist die letzte Erhebung der 1220 Meter hohe Henry Peak erklommen und es präsentiert sich uns eine gigantische Aussicht! Auf der einen Seite reicht der Blick hinunter bis zum Meer und auf der anderen, gegenüber der Sumpfebene, ist der Vulkan in seiner vollen Pracht zu sehen.

Hier ist sogar der Gipfel zu sehen

Der Blick ist so berauschend, dass wir uns erst um halb Sieben losreißen können. Es geht wieder hinunter in den Jungel.

Die letzten Sonnenstrahlen auf einer Hängebrücke genießen

Der Pfad wird wieder schlechter und es beginnt zu dämmern. Mit erschöpften Beinen, dafür Lampe auf dem Kopf, geht es durch den nächtlichen Urwald.

Durch den dunklen, dunklen Wald…

Wir kommen nur noch sehr langsam voran, denn Schlammpfützen sind nur schwer zu erkennen. Der Wald scheint nie zu enden. Tagsüber mag er sicher ein netter, abwechslungsreicher Ort sein. Für uns aber ist er nur ein unendlicher, dunkler und matschiger Pfad.
Endlich, nach 13 Stunden reiner Laufzeit erreichen wir, völlig erschöpft, um elf Uhr Nachts wieder unsere Campingwiese. An dieser Stelle müssen wir zugeben, dass es schon irgendwie berechtigt ist, den Circuit als Mehrtagestour anzugeben ;). Aber richtige Burschen schaffen das natürlich auch mit 20kg Rucksack an einem locker!

Nach unserer 20. Portion Spaghetti stolpern wir unglücklich und stürzen auf unseren Isomatten in einen langen, erholsamen Schlaf. Was wir damals noch nicht wissen: drei Tage mit Muskelkater in den Waden werden folgen!