02.04.2018
Wir sind wieder im National Park und nahe unseres Autos finden sich die Überreste alter Feuerstellen, wie wir sie selbst einst betrieben. Bereits damals ist mir aufgefallen wie die Luftzufuhr einer herkömmlichen Feuerstelle ungünstig ist. Die Luft strömt seitlich heran und wird durch Wirbel zu Teilen doppelt angesaugt. Eine erste Idee reift in meinem Kopf. Ein Tunnel müsste her, der das Feuer von unten mit frischer sauerstoffhaltiger Luft versorgt.
Heute will ich diese geniale Feuerstelle bauen. Ich mache mich ans Werk. Das Projekt wird von Jens liebevoll „BER2.0“ genannt. Doch auch das kann mich nicht aufhalten. Ich bin von meiner Idee überzeugt. Also beginnen die Aushubarbeiten alleine.
Als Jens den erfolgversprechenden Graben dann aber mit eigenen Augen sieht, packt auch ihn die Lust und er baut mit.
Die Belüftung ist angebaut und Jens liefert den passenden Werkstoff für den kleinen Kamin: Schlamm aus dem Murray River. Diesen bringen wir als stabilen Verbundswerkstoff mit Stöcken in Form und errichten einen ca. 10cm hohen Wall um unsere Brandstelle. Das Endprodukt kann sich sehen lassen.
Die Entzündung des Feuers verläuft entegen Jens‘ skeptischer Einschätzung fabelhaft und heizt so ein, dass wir die Lufzufuhr die meiste Zeit fast komplett abdecken, um ein unkontrollierbares Feuer zu vermeiden.
Wir verheizen mit Drossel 22,5l (0,0225 Ster) Holz in ungefähr einer Stunde. Die Technik birgt großes Potential viel Heizleistung zu entwickeln und einen Buschbrand zu entfachen. Doch es gibt auch hier Dinge zu verbessern. Die Holzdecke des Tunnels zur Lufzufuhr hielt der Hitze (womöglich durch die Drossel begünstigt) nicht lange Stand und brennt nach einigen Minuten. So dass der Tunnel letzendlich einstürzt. Der Kamin trägt sein Gewicht jedoch selbst und so bleibt die Feuerstelle zumindest grob in Form.
