Fressen und gefressen werden.

08.06.2018

Wir sind nach den kalten Wüstennächten unter klarem Himmel die Kälte leid und fahren wieder zwischen die Wendekreise. Aber nicht einfach irgendwo hin. Nein! Nach Darwin.

Die Aussicht von Darwin aus.

Nach einigen Tagen „on the Road again“ erreichen wir die Hauptstadt des Nothern Territory. Mit um die 150.000 Einwohner ist Darwin zwar noch nicht riesig, aber für uns an Outback Orte gewöhnte schon groß. Es wird auch wieder wärmer. Nachts gute 20°C, Tags in den niedrigen 30°C. Die Feuchte bringt einen bei diesen noch milden Temperaturen dennoch zum schwitzen. Nach dem gewohnten Ausnutzen der Einkaufs und Tankmöglichkeiten sehen wir uns noch etwas um.
An Flüssen fallen einem sofort die Warnschilder auf, die einen auf die Crocs (Krokodile) hinweisen. Da wir wissen wie gefährlich die Schnapper sein können, halten wir uns fern von unsicheren Wassern. Denn auch wenn wir in (Charles) Darwin sind, möchten wir es doch lieber vermeiden, der Selektion zum Opfer zu fallen.
Bei einem preiswerten Restaurant in der Innenstadt gönnen wir uns dann mal wieder Schnitzel. Krokodil-Schnitzel! Die Selektion hat uns doch noch einmal in die Karten gespielt. Und so verspeisen wir Krokodil, bevor wir verspeist werden. Schon lustig, das die Nahrungskette hier so anders ist, als gewohnt.

Leckeres Krokodil-Schnitzel.

Aber genug von Selektion. Noch etwas Bildung wird aufgetischt. Darwin, das einst als Militärstützpunkt im 2. Weltkrieg boomte, um sich vor allem gegen die Japaner zu verteidigen, wuchs einfach um die Militärstruktur herum. So kommt es, dass der Flughafen mitten in der Stadt ist und auch die alten Transportwege durchziehen Darwin systematisch und Verbinden Bunkeranlagen. Sie sorgen außerdem für einen wunderbaren Verkehrsfluss trotz des hohen Verkehrsaufkommens.

Alte Öltunnel zum versteckten und sicheren Lagern von Öl im 2. Weltkrieg.

Wenn der Verkehr gerade schon so günstig steht, nutzen wir die Gelegenheit Darwin wieder zu verlassen und uns dem Kakadu NP zu nähern. Wir erspähen eine große Rauchsäule von weitem. Ausgelöst durch einen Buschbrand. Ein kleines Museum das wir besuchen wollen, liegt quasi genau im Brandherd. Und so wagen wir uns in die Flammen.

Rettet das Haus.

Vom Balkon des Museums wird kräftig gelöscht, um das Haus auf dem kleinen Berg vor dem Inferno zu schützen. Ein Ranger versichert uns in mitten des dichten Rauches und Ascheregens: „Don’t be afraid because of the fire. We lit it up! …on purpose. It’s completely controlled.“ So versucht man hier dem Unkraut Herr zu werden. Wir schauen noch den ein oder anderen Feuerball an, wenn wieder ein großer trockener Haufen Spinifex (hohes, trockenes Gras) Feuer fängt. Die kleinen Menschlein, die die Flammen um einige Straßenschilder so kontrollieren, dass die Schilder nicht verbrennen, sind voll in ihrem Element. Obwohl wir mitten in der Action sind, werden wir freundlich willkommen geheißen. Aber seht selbst:

Feuer.
Selbst aus großer Distanz ist die Wärmestrahlung groß.