Bekannte Gefilde

08. Sep 2023

Nachdem wir Rumänien aufgrund von Regen relativ schnell verlassen haben, fristen wir nun auf den Ebenen von Ungarn unser Dasein. Ungarn ist zwar bestimmt auch eine Reise wert und wunderschön zu erkunden, aber für Kurven-, Gebirgs- und Aussichtsverliebte Motorradfahrer sind die Argumente der Pannonischen Tiefebene lange zu verweilen, nicht wirklich überzeugend.

Die Straßen Ungarns sind kerzengerade und ziemlich flach. Erst von einem Aussichtsturm kann man die Ebene etwas genauer beobachten. Wir fahren also östlich in Ungarn zügig Richtung Slowakei.
Als wir uns der Grenze zur Slowakei nähern gibt es tatsächlich wieder Erhebungen, die es Wert waren ein kleines Schloss darauf zu bauen.
Da wir auf ungarischem Staatsgebiet sehr klebrigem Schlamm und Matsch in großen Mengen bekommen haben, lohnt sich eine Wäsche hier mal wirklich. Nach der Gewichtsoptimierung macht das Motorrad auch optisch wieder viel mehr her: Unter der angetrockneten Schlammschicht kommt wirklich ein Motor zum Vorscheinen.
Das erste slowakische Ziel ist die Stadt Kosice einige Kilometer hinter der Grenze. Schöne Parks und Gebäude schmücken die Altstadt. Der Wohlstand ist direkt merklich höher als in den letzten Wochen unserer Reise. Wir nähern uns Mitteleuropa…
…und damit werden wir vielerorts von Fahrverboten auf den Asphalt gezwungen. Das tut der Aussicht aber keinen Abbruch. Das Wetter ist gut und wir freuen uns auf die „Hohe Tatra“. Während zu Hause das Unwetter wütet, sonnen wir uns noch etwas.
Doch zu früh gefreut, dass Unwetter drückt nach Nord-Ost und die gesamte Feuchte und der Regen begleiten uns für die nächsten Tage. Es gibt nur wenige Lichtblicke in den nächsten Tagen. Und obwohl wir am Fuße der Hohen Tatra einen zusätzlichen Tag verbringen, um wenigstens einen Blick auf die Spitzen der höchsten Gipfel zu werfen, bleibt uns dieser verwehrt. Der Wettergott ist uns ausnahmsweise nicht wohlgesonnen.
Das Vorzelt muss bei leichtem Nieselregen als Küche herhalten. Wir halten weiter Kurs auf Tschechien.
Im Riesengebirge besichtigen wir einen Teil der Wehranlage „Projekt Riese“. Im Wald sind unzählige Tonnen Stahl und Kubikmeter Beton verbaut. Die Wehranlage ist eine von vielen, die es in der Region gibt.
Hier ist die Anlage „Stachelberg“ zu sehen. Wieder eine von vielen Befestigungen, entlang der polnisch-tschechischen Grenze.
In einer solchen leichten Befestigung waren vier Mann stationiert. Ein Angestellter der „Museumsanlage“ ist der dritte im Raum und es ist bereits jetzt schon eng. Wir bekommen jede Menge super interessanter Einblicke und Wissen wie die Anlage früher betrieben wurde. Am Ende bleibt nur zu sagen: Schön, dass wir das Alles nur aus der Erzählung erleben.
Am Dreiländereck Tschechien-Polen-Deutschland gibt es viel Industrie und Tagebau. Ein echter Augenschmaus wie hier auf dem Bild zu sehen. Hier sehen wir langsam die Sonne mal wieder 😉
Natürlich darf auch das Sightseeing in Deutschland nicht zu kurz kommen. Wir besuchen die sächsische Schweiz. Beeindruckende Felsformationen ragen vielerorts aus dem Boden und lassen einen Staunen, wie solch eine Landschaft entstehen kann.
Das Offroad-Fahren ist so gut wie unmöglich und wir weichen auf unsere Füße aus. Man ist zwar sehr langsam, aber kommt wirklich so gut wie überall hin. Auch zu dieser schönen Aussicht von der Burg Falkenstein.
Auch einige natürliche Brücken gibt es. Hier der „hohle Stein“ ist sehr klein und unbekannt, aber trotzdem schön. Wir sind durch Zufall darüber gestolpert.
Im Kaiserwald gibt es wieder einmal Camping ohne Regen. Die Sonne drückt durch die Wolken.
Bei Flossenbürg in Deutschland besichtigen wir die Reste des Konzentrationslagers (zu sehen leicht nach oben aus der Bildmitte versetzt) und die Flossenbürg (Aufnahmeort) selbst.
Die Donau bietet auf dem weiteren Weg noch einige Richtige Hingucker. Zum Beispiel „Walhalla“, das richtig antik wirkt.
Sind wir hier in Deutschland oder Griechenland? Ob wir auf dem richtigen Weg sind?
Das Befreiungsdenkmal schmückt sich Außen wie Innen mit vielen Engelsstatuen.
Ein weiterer wunderschöner Zufluss zur Donau entspringt hier im Blautopf.
Das Schloss in Sigmaringen in morgendlicher Pracht.
Ein kleiner Ausflug zum „Weißen Kreuz“ auf der schwäbischen Alb gibt den ersten Blick auf die Heimat frei: Schwenningen und Weilersbach.
Was wir die letzten Tage so vermisst haben finden wir schließlich direkt vor der eigenen Haustüre wieder: Burek, das leckere Blätterteig Gebäck mit Käse- oder Fleischfüllung. Ein gemeinsames Burek zum Abschluss rundet die Reise ab. Nach ca. 26.000 km gemeinsamer Reise wieder heil und am Stück zu Hause. An dieser Stelle dann einmal „Danke“ an Alle die mitgeholfen und die Reise in dieser Form ermöglicht haben. Am meisten aber an meinen Reisefreund, der die Reise so viel besser als alleine gemacht hat. Ich werde die gemeinsame Zeit missen.