24/7 Glück

26.10.2017

Nach dem wir in unsere Deluxe Cabin ordentlich ausgeschlafen haben, geht es weiter Richtung Süden.
Auf Grund von ständigen Regenschauern und einem ordentlichen Einkauf (mit unter anderem zwei Kilo Spaghetti), kommen wir nur langsam voran.

Ration für ungefähr drei Tage

Und dann standen wir dort, südlich des Lake Taupos an der Abzweigung auf den Highway 47 (Te Ponanga Saddle Rd), und weit und breit kein Auto zu sehen. Wenn man unseren Berechnung glauben mag, knapp eine Stunde bevor die Sonne hinter den Bergen versinkt.

Nichts los auf Highway 47

Ein Bus, ein Truck und ein voll besetztes Auto ziehen mit reichlich abstand zu einander an uns vorbei. Wir, die Hoffnung, einen Lift zu unserem angepeilten Zeltplatz zu bekommen, längst aufgegeben, überlegen uns bereits, wo man hier am besten im Wald campen könnte.
Doch wie aus dem Nichts taucht ein Blauer Campingvan auf. Unsere Rettung. Marissa, die nach elf Monaten Südinsel, noch einen die Nordinsel bereist, möchte zufälligerweise auf dem gleichen Campingplatz übernachten.
Auf dem Weg dorthin hören wir zum ersten Mal von dem berühmten und jedem bekannten Tongariro Alpine Crossing, welches sie morgen wandern möchte. Noch wissen wir nicht was für ein glück wir haben auf sie zu treffen. Beim gemeinsamen kochen (wir steuern Spaghetti bei und sie verfeinert unsere Soße mit frischem Spinat und Oliven), bietet Marissa an, uns bei der Wanderung mit zu nehmen. Wir sind natürlich sofort dabei. Sie gibt noch eine Runde feinster Schokolade aus, dann heißt es auch schon schlafen gehen, denn der Wecker ist auf 3.45 Uhr gestellt. Da es in der Nacht mal wieder regnet und wir unser Zelt während dem Frühstück nicht getrocknet bekommen, meint unser Glückstreffer, dass wir es in ihrem Van aufhängen dürfen.
Gemeinsam fahren wir zum Startpunkt und sind pünktlich um sechs Uhr auf dem Pfad. Um die Kosten eines teuren Shuttlebusses zu sparen ihr Plan: Circa neun Kilometer von unserem Parkplatz durch eine Sumpflandschaft (vgl. Herr der Ringe 2), zum eigentlichen Ausgangspunkt der Überquerung zu wandern und am Ende zu ihrem Auto zurück trampen.

Büsche und Bäche, soweit das Auge reicht
Diese Aussicht…

Je weiter wir uns dem Pass nähern, desto kälter und windiger wird es. Im ersten Schneefeld wird ein Schneemann gebaut, dessen Augen aus Steinen des ehemaligen Lavastroms bestehen, welchen wir durchqueren.

Der Schneemann Rudi

Auf dem Grat zwischen dem Mt. Ngauruhoe (Mount Doom) und Mt. Tongariro, ist es sogar so kalt und windig, dass die vorbeirauschenden Wolken überall anfrieren.

Eiskristalle an einem Stein
Selfie am höchsten Punkt

Doch als wir den Pass überquert haben und in den Cental Crater hinabsteigen, beginnt sich das Weer glücklicherweise langsam zu verbessern.

Ein Lichtblick: Links der Central Crater und rechts der Emerald Lake
Unsere Truppe auf dem Rand des Kraters (vvnh.): Marissa, Pascal, Angelika (unterwegs aufgegabelt) und irgendwo hinter der Kamera, Jens

Unsere Vesperpause verbringen wir am Blue Lake. Zwischen den vorbeiziehenden Wolkenschwaden erwartet uns immer wieder eine atemberaubender Ausblick.

Vesperplatz hinter den Steinen im Windschatten

Während des Abstieges haben wir, bei wärmendem Sonnenschein, eine unglaubliche Aussicht Richtung Norden.

Wir heben ab…

Nachdem wir die Überquerung gemeistert haben und unten ankomen (insgesamt ca. 27 km), müssen wir nicht lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten, denn das erste Auto nimmt uns mit und bringt uns direkt zum Parkplatz, auf dem Marissas Van steht. Glück muss man haben!
Am Ende des Tages geht es noch zu (für den ein oder anderen auch in) den eiskalten Gollum Pool, dann heißt es leider schon Abschied nehmen von Marissa.

Gollum, Gollum, Gollum…